Ein ganz wesentlicher Aspekt im Eishockey ist der Bodycheck. Durch das Checken wird das Eishockey zum "Vollkontaktsport" oder auch "Kollisionssport". Eishockey ist mit Football der physischste Mannschaftssport überhaupt. Checks bremsen den Gegner, hindern ihn am Schuss und unterbinden sein Spiel. Bei einem richtig ausgeführten Check auf den Körper wird eine große Energie freigesetzt, erst recht wenn zwei massige Spieler aufeinandertreffen.

Ein Check ist ein kontrollierter Angriff auf den Körper ohne die Regeln zu verletzen und hat den Zweck entweder den Gegner vom Puck zu trennen oder ihn an einer Aktion zu hindern. Wenn man mehrere Spieler fragt, was einen Check effektiv macht, erhält man verschiedene Antworten. Aber alle Spieler sagen, dass die richtige Positionierung des Körpers eine entscheidende Rolle spielt. Bei einem Check kann nicht nur der Gegner verletzt werden, man kann sich dabei auch selbst verletzen, wenn man den Check nicht richtig koordiniert. Außerdem kann man auch das Gleichgewicht verlieren und stürzen, wenn das Timing nicht stimmt. Anderseits muss man den Check regelkonform ausführen, um nicht eine Strafe zu kassieren und dadurch sein Team in Unterzahl zu bringen.

Der Torhüter verschafft sich freie SichtEs gibt viele verschiedene Checks. Einige davon sind regelkonform und erlaubt, etwa der "Body Check"," Poke Check" oder "Stick Check". Der Body Check ist ein korrekter Körperangriff, mit angelegtem Arm. Beim Poke Check oder Stick Check fischt oder angelt man mit dem Stock dem Gegner den Puck von der Kelle. Die meisten Checks sind allerdings Regelverstöße. So z. B. ein "Cross Check", "Banden Check" oder "Checking From Behind". Beim Cross Check wird der Gegner mit quergehaltenem Stock in Brust oder Schulterhöhe umgestoßen. Beim Banden Check wird der Gegner meist kopfüber in die Bande befördert, was oft sehr schwere Verletzungen zur Folge hat. Beim Checking From Behind wird der Gegner von hinten umgestoßen. Diese Checks haben alle eine 2 Minuten Strafe zur Folge. Was aber alle Checks gemeinsam haben, ist eine hohe Energiefreisetzung.

Die freigesetzte Energie kann man schlecht messen. Aber man kann sie mathematisch berechnen. Eric Lindros ist 1,93 m groß und 108 Kg schwer. Rob Blake ist ebenfalls 1,93 m groß und wiegt 102 Kg. Wenn diese beiden Spieler im Verlauf eines Spiels aus vollem Lauf (wir gehen von 25 Km/h und 30 Km/h aus) aufeinanderprallen wird eine Menge Energie freigesetzt. Wenn beide Spieler frontal aufeinanderprallen, werden sie nicht völlig zum Stillstand kommen, sondern die Energie wird umgewandelt. Wie kann man diese Energie berechnen? Dazu muss man zunächst die kinetische Energie beider Spieler berechnen.

Umrechnung Km/h in m/s
m/s x 3,6 = km/h - km/h : 3,6 = m/s
Also 30 Km/h : 3,6 = 8,3m/s und 25 Km/h : 3,6 = 6,94 m/s

Die kinetische Energie der Spieler berechnet sich wie folgt: E = ½ m v²
Eric: ½ 108kg (6,94m/s)² = 2600,8 Nm (=J - Joule)
Rob: ½ 102kg (8,3m/s)² = 3513,4 Nm
Daraus ergibt sich eine Gesamtenergie mit der sich beide treffen: Rob + Eric = 6114,2 Nm

Die endgültige Geschwindigkeit - "v" nachher - der beiden Spieler nach dem Check ergibt sich aus dem Impuls - unelastischer Stoß (was bedeutet, dass die Spieler sich nach den Check miteinander weiterbewegen). Also...

(R = Rob Blake / E = Eric Lindros)
engültige Geschwindigkeit = (Masse R x Geschwindigekit R + Masse E x Geschwindigkeit E) / (Masse R + Masse E) 
endgültige Geschwindigkeit = (108kg x 6,94s + 102kg x 8,3s) / (108kg + 102kg) = 7,6m/s = 27,36 km/h

Wieder mit der Formel für die kinetische Energie berechnet, haben sie danach zusammen eine kinetische Energie von 6064,8 Nm. Die Differenz zwischen der obigen Gesamtenergie und Gesamtenergie nachher ergibt, daß beim Stoß 49,4 Nm als Verformung verschwinden würden (auf Polster - Muskeln). 

Berechnet man jetzt noch die Kräfte, die jeder Spieler auffangen müsste, wenn ihn der andere trifft, sähe das so aus...

Kraft x Zeit = Geschwindigkeit x Masse. Das dann umgestellt nach der Kraft ergäbe: Geschwindigekt x Masse) / Zeit.
Eric: (6,94m/s x 108kg) / 0,25s = 2998,1 N
Rob: (8,3m/s x 102kg) / 0,25s = 3368,4 N
Als 1 N (Newton) gilt allgemein die Gewichtskraft die von 100g Masse ausgehen. Vereinfacht gesprochen kann man so die jeweiligen Kräfte in Massen umrechnen. Daraus ergibt sich dann, daß Lindros praktisch 336,84 kg von Blake auffangen müsste, Blake müsste 299,81 kg von Lindros auffangen.