Physis


Eishockey ist ein harter und pyhysisch anspruchsvoller Sport. In der NHL werden 82 Saisonspiele absolviert. Anschließend geht es in die Play Offs, wo es körperlich erst richtig zur Sache geht. Um da mithalten zu können muss ein Spieler körperlich absolut fit sein. Moderne Trainingsmethoden und beste medizinische Betreuung erlauben es den Spielern heute, nicht selten bis zu einem Alter von 40 Jahren und mehr, in der NHL noch Höchstleistungen zu bringen. Die Fans können den Saisonstart im Oktober kaum erwarten. Für die Spieler beginnt die Saison aber bereits im Sommer. Die Zeiten, in denen ein Eishockeyspieler im Sommer frei hatte, sind längst Vergangenheit. Gewichtheben, Radfahren, Laufen, Schwimmen, Inline Skating - die Spieler tun alles, um im Sommer fit zu bleiben. Die Anforderungen an den Körper sind heute wesentlich höher als in früheren Zeiten. Das Spiel ist heute so intensiv, dass die Spieler in der Regel maximal 60 Sekunden auf dem Eis bleiben. Man ist permanent in Bewegung, rennt und macht kehrt, ackert in den Ecken und an der Bande, wird von allen Seiten Checks einstecken und wird zu Boden gerissen oder gestoßen. Dabei bleibt kaum Zeit richtig zu Atmen. Es ist als würde man auf dem Eis stets die Luft anhalten, was man in der Tat oft tun muss, um die harten Checks besser wegstecken zu können. Und deshalb kann ein Eishockeyspieler auch nicht länger als 2 Minuten am Stück auf dem Eis bleiben.

Während eines Spiels verliert ein Spieler zwischen 2 und 4 Kg, abhängig von seiner Eiszeit und seiner Position. Das meiste davon ist Wasser. Deshalb müssen die Spieler auch ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Manche Spieler verlieren aber auch mehr als nur Flüssigkeit. Todd Gill z.B. verlor im Laufe der Saison 1995/1996 ganze 8 Kg Körpermasse. Er begann die Saison mit 82 Kg und hatte am Ende der Saison nur noch 74 Kg. Zahlreiche Verletzungsausfälle brachten ihm besonders viel Eiszeit auch in Unterzahl. Spezielle Kraft - und Konditionstrainer überwachen das Gewicht und den köperlichen Zustand jedes Spielers. Verliert ein Spieler zu viel Gewicht erhält er besondere Präparate, um sein Gewicht wieder auf ein normles Level zu bringen.

Die Bänder am Fuß

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Warum ist es so wichtig für einen Spieler sein Gewicht zu halten? Nun, wenn ein Spieler permanent mehr Gewicht als üblich verliert, gerät der Kreislauf außer Kontrolle. 2 oder 3 Kg pro Spiel sind normal und werden durch Zufuhr von Flüssigkeit ausgeglichen. Verliert der Spieler aber mehr Gewicht, liegt das am erhöhten Energieumsatz. Er verbrennt zusätzlich Fett. Ist nicht mehr ausreichend Körperfett vorhanden, baut der Körper Muskelmasse ab. Und genau das kann ein Eishockeyspieler nicht gebrauchen, denn das erhöht das Verletzungsrisiko. Trotz modernster Schutzkleidung und innovativster Traingsmethoden, trotz bester medizinischer Betreung, können Verletzungen nicht vermieden werden. Häufigste Verletzungen im Eishockey sind Bänderverletzungen im Fuß - und Kniebereich, Schulterverletzungen, Frakturen an Unterarm, Knöchel, Handgelenk und Finger. Außerdem kommt es häufig zu Verletzungen im Nackenbereich so wie Gehirnerschütterungen. Ursache hierfür sind das harte Spiel auf den Körper, aber auch teilweise üble und versteckte Fouls wie Banden Checks oder Cross Checks. Auch Stockschläge führen oft zu Verletzungen. Die Gefahr läuft bei einem Eishockeyspieler immer mit. Es gab schon recht böse Verletzungen, die das Ende einer Karriere zur Folge hatten. Um so wichtiger ist es, dass die Spieler topfit und in physisch bester Verfassung sind. Verletzungen können aber auch beim Training passieren.

In der Regel steigt ein Spieler nach intensivem Training noch für 30 Minuten auf ein Rad, um die überschüssigen Lactatsäuren abzubauen, die einen Muskelkater verursachen würden. Diese Lactatsäure bildet sich in den Muskeln bei schwerer Belastung. Lactatsäure ist ein Nebenprodukt der Energieproduktion. Muskelfasern wandeln Glykogen in Adenosin Triphosphat (ATP) um. ATP brauchen die Muskeln um zu kontrahieren. Teilweise funktionieren die Prozesse zur Umwandlung von Glykogen in ATP ohne Sauerstoff. Dadurch entsteht Pyruvat. Dieses Pyruvat kann teilweise wieder in Energie umgewandelt werden, aber dabei entsteht Lactatsäure. Um diese Lactatsäure abzubauen, empfielt sich ein leichtes Training nach dem Training oder auch eine intensive Massage. Durch die Blutzirkulation wird die Muskulatur von der Lactatsäure gereinigt.

MuskulaturGenerell unterscheidet man zwischen aeroben Training (mit Sauerstoffzufuhr) und anaeroben Training (ohne oder mit verminderter Sauerstoffzufuhr). Mit Sauerstoff trainiert man, wenn man kontinuierlich die großen Muskelgruppen wie z.B. die Beine bewegen. Diese Übungen stellen eine gesteigerte Herausforderung an Herz-, Lungen- und Muskelzellen dar. Durch ein derart gutes Ausdauertraining kommt es zu einer besseren Sauerstoffnutzung des Organismus. Es ist nicht so intensiv, dass es Schmerzen verursacht, die durch den Anfall von Milchsäure im Muskel normalerweise auftreten würden. Beim Training ohne oder mit verminderter Sauerstoffzufuhr im Muskelgewebe, wird während des Trainings der gesamte Sauerstoff verbraucht, es kommt dabei zu einer Überbeanspruchung der Muskulatur. Dabei entsteht zuerst Laktat, danach Laktatsäure und diese führt statt zu Wohlbefinden nur zu einem Muskelkater. Anaerobe Übungen empfehlen sich nur für geübte Sportler, nicht für Überehrgeizige, die im Fitnesscenter gleich die schwersten Gewichte stemmen wollen. Auch NHL Profis sind gut beraten, möglichst variabel zu trainieren. Während sich ein System gerade erholt, kommt überlappend ein anderes an die Reihe. Ruhetage oder Zwischentage mit sehr leichten Regenerationstraining bedeuten aktive Erholung und Luxusdurchblutung ohne Stress. Zum Beispiel: Jogging und Dauerlauf trainieren andere Systeme als Tempoläufe und Intervalle. Fettstoffwechsel, Kapillaren und orthopädische Stabilität werden bei ruhigen Tempo trainiert, Kraft, Herzgröße, aerober Kohlenhydrat- und anaerober Laktatstoffwechsel bei höherer Intensität.

Ein Marathonläufer könnte mit Glykogen allein nur 90 Minuten laufen. Fette werden, da ausreichend vorhanden, wie Diesel als Dauerbrennstoff bei geringen bis mittleren Intensitäten eingesetzt. Glykogen hingegen ist Superkraftstoff, der fürs Gasgeben, also mittlere bis hohe Intensität, reserviert bleibt. Marathonläufer müssen daher also neben einem großen Glykogentank auch über einen gut trainierten Fettstoffwechsel verfügen. Pro eingesetzter Sauerstoffmenge liefern Kohlenhydrate aber mehr Energie als Fette, ein Grund, warum der Körper, wenn die Atmung an ihre Grenzen stößt, vermehrt Kohlenhydrate einsetzt. Aus Protein wird überwiegend Körpersubstanz aufgebaut. Auf einem Nebenweg kann allerdings, wenn die Kohlenhydrate zu Ende gehen, aus Proteinen auch Glukose, die Gehirnnahrung, erzeugt werden (Glukoneogenese).

Der Fettabbau (Lipolyse) erfolgt durch Aufspaltung in Glyzerin und Fettsäuren, die mit Sauerstoff (=aerob) in den Kraftwerken der Zellen (Mitochondrien) zur Energiegewinnung oxidiert werden (Beta-Oxidation). Körpereigenes Karnitin fördert die Einschleusung der Fettsäuren in die Mitochondrien. Bei mehrstündigen gleich bleibender Belastung kann der Energiebedarf zu 90 Prozent aus dem Fettabbau gedeckt werden. Dies zeigt, wie wichtig ruhige Dauerläufe (Fettstoffwechseltraining) sind.

 

Optimle Fettverbrennung

 

Aus Fetten und Kohlenhydraten wird hauptsächlich mit Sauerstoff (aerob) Energie gewonnen. Dabei entstehen als Abbauprodukte Kohlendioxid (CO2) und Stoffwechselwasser. Über den anaeroben Kohlenhydratstoffwechsel (Glykolyse), bei der das Zwischenprodukt Milchsäure (Laktat) entsteht, kann im Zellplasma auch ohne Sauerstoff aus Kohlenhydraten noch zusätzlich etwas Energie für einen kurzfristigen Spurt erzeugt werden. Die hohe Milchsäureanhäufung führt aber nach ein bis zwei Minuten zum Leistungsabbruch.

Physis spielt in der NHL eine sehr große Rolle. Der Trend ging im Laufe der vergangenen Jahre immer mehr zu größeren und schwerern Spielern. Durchschnittgröße und Durchschnittsgewicht haben konstant zugenommen. Die Durchschnittsgröße stieg von 1,82 m (1982) auf 1,85 m (2002). Das Durchschnittsgewicht stieg von 85 Kg (1982) auf 92 Kg (2002). Natürlich haben auch kleinere, leichtere Spieler eine Chance in der NHL, aber sie müssen besonders talentiert sein, um sich durchsetzen zu können.